SCHALLSCHUTZ
Schallschutz verhindert die Fortpflanzung von Schallwellen, um dauerhafte Störungen und Schädigungen bei Menschen und Tieren zu verhindern. Einmal erlittene Hörschäden sind irreparabel!
Unterschieden werden zwei Typen der Schalldämmung: die Luftschall- und die Körperschalldämmung. Bei der Luftschalldämmung verhindern oder verringern wir die Ausbreitung der Schallenergie von der Quelle zum Hörer durch trennende Bauteile. Akustische Maßnahmen unterstützen dabei die Reduzierung des Lärms bei Ihrer Entstehung. Bei der Körperschalldämmung verhindern oder verringern wir die Ausbreitung von Lärm durch Absorptionsflächen zwischen den Bauteilen.
Der Schallpegel wird in dB(A) (bewerteter Schallpegel) gemessen. Die Frequenz (Wellenlänge) ist eine wichtige Zusatzgröße und wird in Hertz gemessen. Bei gleichem Schallpegel ist der Bereich zwischen 2000 und 5000 Hz beim menschlichem Gehör am empfindlichsten.
Beurteilungsgrößen
psychologische Reaktionen:
- 10 dB(A) = Atem
- 40 dB(A) = Flüstern
- 60 dB(A) = normale Unterhaltung
vegetative Reaktionen:
- 80 dB(A) = lautes Sprechen
- 90 dB(A) = Schreien
Gehörschädigungen:
- 100 dB(A) = Webmaschinensaal
- 110 dB(A) = Kreissäge
- 120 dB(A) = Düsenflugzeug beim Start
- 120 dB(A) = Schmerzgrenze
Weitere Infos
Was ist Schall, und wie entsteht er?
Ohne Schall könnten wir keine Geräusche, keine Stimmen und keine Musik
wahrnehmen. Unter Schall versteht man zunächst alles, was mit
dem menschlichen Gehör wahrgenommen werden kann. Schallwellen sind
Luftschwingungen, die von einer Schallquelle ausgehen. Diese werden von den
umliegenden Molekülen weitergeleitet. Schallwellen können sich nicht nur durch
die Luft ausbreiten, sondern auch durch flüssige bzw. feste Medien. In diesen
Medien können sie sich sogar besser fortbewegen, da die Moleküle des Stoffes
dichter beieinander liegen und deshalb die Schwingungen besser übertragen
können.
Wie pflanzt Schall sich fort?
Wie eine Welle auf der Wasseroberfläche setzt sich auch der Schall in Form von
Druckwellen fort. Stellen höherer Dichte wechseln mit solchen geringer Dichte
ab. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit hängt vom Medium ab. In Luft breitet sich
der Schall mit ca. 340 m/s aus. In flüssigen und festen Stoffen ist diese
Geschwindigkeit höher. Sie kann je nach Material bis zu 5.500 m/s betragen. Der
Schall kann auch von einem Medium in ein anderes übergehen. Ein Teil des Schalls
wird aber in der Regel beim Übergang reflektiert. Diesen Effekt nennt man auch
Echo.
Tonhöhe:
Die Tonhöhe ist abhängig von der Anzahl der Schwingungen pro Zeiteinheit, der
Frequenz. Sie wird in Hertz (Hz) angegeben. Das menschliche Ohr nimmt Töne im
Frequenzbereich von 16 Hz bis 20 kHz wahr. Die Töne, die unter diesem Bereich
liegen, heißen Infraschall. Die Töne, die über diesem Bereich liegen, heißen
Ultraschall.
Lautstärke:
Die Lautstärke (L) einer Schallquelle wird angegeben als Verhältnis der
Schallintensität (I) der Quelle zur Schwellenintensität (I0) des menschlichen
Ohres bzw. als Verhältnis des Schalldrucks (P) zum Bezugsschalldruck (P0). Die
Angabe erfolgt in Phon, einer logarithmischen Skala. Mathematisch bedeutet dies:
• flüstern 20 - 50 Phon
• max. Lautstärke einer Stereoanlage 60 - 90 Phon
• Hochgeschwindigkeitszug 70 - 100 Phon
• Donner 120 Phon
• Überschallflugzeug beim Start 140 Phon
• startende Rakete 180 Phon
Da sich Schall in flüssigen bzw. festen Stoffen besser
ausbreitet, ist er somit auch wesentlich schneller. Zum Beispiel breitet sich
der Schall im Eisen mit einer Geschwindigkeit von 5.170 m/s aus. Schallmauer:
Die Schallmauer zu durchbrechen bedeutet, dass ein Flugzeug die Schallwellen,
die sich von ihm ausbreiten, überholt. Es fliegt schneller als der Schall. Dabei
entstehen am Bug und Heck Wellen, in denen die Luft stark zusammengepresst wird.
Treffen diese Wellen auf den Erdboden, steigt dort der Luftdruck plötzlich so
stark an, dass ein Knall entsteht.
Schallpegel
Die Bauakustik beschäftigt sich mit Luft- und Körperschall innerhalb von
Gebäuden, wobei Frequenzen von 100 Hz bis 3.150 Hz betrachtet werden.
Beim Luftschall handelt es sich um Übertragung der Schallenergie auf dem
Luftwege, während die Übertragung beim Körperschall z. B. im Stahlbeton-, Stahl-
oder Mauerwerk eines Gebäudes erfolgt.
Der Trittschall ist eine Sonderform des Körperschalls und beschränkt sich auf
die Körperschallübertragungen, die durch das Begehen von Decken oder Treppen
hervorgerufen werden.
Als Maß wird ein logarithmisches Maß, der Schallpegel L, verwendet. Die Einheit
wird mit Dezibel, abgekürzt dB, bezeichnet nach dem Erfinder des
elektromagnetischen Telefons, Graham Bell. Der Vorsatz "dezi" besagt, dass 1/10
der Einheit "Bel" vorliegt.
Körperschall
Bei der Körperschallübertragung werden die Bauteile, z. B. mit einem Hammer, in
Biegeschwingungen versetzt, die wieder zu entsprechenden Schwingungen der
Luftteilchen in den benachbarten Aufenthaltsräumen, also zu Luftschall führen.
Statt des Hämmerns treten im normalen Wohnraum viele andere Formen der
Körperschallanregung auf, z. B. das Ticken einer Uhr oder das Geräusch einer
Tür, die zufällt. Für den Wohnbereich besonders wichtig ist die
Schallübertragung bei Decken. Sie werden unter dem Sammelbegriff "Trittschall"
zusammengefasst, weshalb man von "Trittschallübertragung" und
"Trittschallschutz" spricht.
Wann wird aus Schall Lärm?
Lärm ist kein exakter physikalischer Begriff, sondern eine sehr subjektive
Empfindung. Jedes Schallereignis, gleich welcher Art und Lautstärke, kann Lärm
sein. Das macht eine Lärmbekämpfung sehr kompliziert.
Die Wissenschaft hat immer wieder die Auswirkung des Lärms auf den menschlichen
Organismus untersucht. Demnach können gesundheitliche Schädigungen dann
auftreten, wenn eine dauerhafte Schallbelastung vorliegt, deren Maß ca. 65 dB(A)
übersteigt.
Wird eine Grenze von 85 bis 90 dB(A) dauernd überschritten, so muss mit der
Gefahr einer Ohrschädigung und Schwerhörigkeit gerechnet werden.